DIE WELT: Der Papst spricht Klartext, sogar von Revolution ist die Rede: Franziskus' jüngste Ausführungen über die katholische Kirche sorgen für Wirbel. Lob kommt von vielen Seiten – auch aus Deutschland.
Es ist eine Welle der Zustimmung für Franziskus: Die offenen und kritischen Äußerungen des Papstes zur katholischen Kirche haben viele positive Reaktionen ausgelöst und neue Hoffnungen auf Reformen geweckt. Italienische Zeitungen werteten das erste große Interview des Kirchenoberhauptes als historischen Stimmungswechsel.
Der angesehene Mailänder "Corriere della Sera" nannte den Aufruf sogar revolutionär. In Deutschland zeigten sich Laienvertreter zuversichtlich, dass der argentinische Pontifex in der Kirche einen Erneuerungsprozess einleitet. Auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, lobte seine offenen Worte.
Franziskus hatte die Kirche eindringlich zu einem Kurswechsel aufgefordert. In dem am Donnerstag in mehreren jesuitischen Zeitschriften veröffentlichten Interview forderte er, dass sich die Kirche nicht nur mit Fragen der Abtreibung, der homosexuellen Ehen, der Scheidung und Verhütung befassen könne. "Das geht nicht", kritisierte Franziskus und betonte, die Kirche solle vielmehr ein "neues Gleichgewicht" für ihre zahlreichen Lehren finden und helfen, die Wunden der Menschen zu heilen. » | Samstag, 21. September 2013