FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNGNirgendwo in Großbritannien hat die EU so viele Unterstützer wie in der Londoner City. Die Banker bangen um ihr Geschäft, sollte das Land Europa den Rücken kehren.:
Der sechshundertfünfundachtzigste in der langen Reihe der Lord Mayor of London sitzt in seinem Büro im Herzen des Bankenviertels und sagt, dass dort alle Europa-Fans seien. „Ich habe noch keinen Banker getroffen, der findet, wir sollten aus der EU austreten“, sagt Roger Gifford. Als Bürgermeister der City of London, dem Finanzbezirk und historischen Kern der britischen Hauptstadt, ist er eine Art Edel-Lobbyist für die Interessen der Finanzmanager an der Themse. Recht weit oben auf seiner Agenda steht ein Problem, das maßgeblich über die Zukunft Londons als zweitgrößtem Finanzzentrum der Welt entscheiden könnte: Die wachsende Entfremdung zwischen Großbritannien und Europa. Was die Finanzmanager in der City umtreibt ist allerdings nicht die Sorge um das europäische Projekt als solches. Ihnen geht es um Soll und Haben. » | Von Marcus Theurer, London | Freitag, 23. August 2013