Friday, March 01, 2013


„Der radikale Islam passt nicht zu uns“

KURIER: Mustafa Ben Jafaar: Tunesiens Parlamentspräsident im KURIER-Gespräch.

Die Ermordung von Oppositionspolitiker Chokri Belaïd, die zu landesweiten Protesten und dem Rücktritt der Regierung geführt hatten, sei eine „große Tragödie“ gewesen, sagt Tunesiens Parlamentspräsident Mustafa Ben Jafaar (73). Dennoch werde das „postrevolutionäre Tunesien“ in seiner schwierigen Übergangsphase keinen Schritt zurück machen. Mit dem KURIER sprach Ben Jafaar in Wien über...

... die Gefahr religiöser Radikalisierung In Tunesien gibt es keine Tradition des Extremismus. Der radikale Islam passt überhaupt nicht ins religiöse Profil unseres Landes. Die Gesellschaft ist offen und moderat gegenüber anderen. Aber beeinflusst über andere Wege gibt es auch bei uns eine extreme Minderheit an gewaltbereiten Dschihadisten. Dabei ist es nicht ihre Anzahl oder ihre Größe oder ihre Inhalte, die uns Sorgen bereiten – sondern das Klima einer gewaltbereiten Umgebung. Man muss nur sehen,was in Mali vor sich ging, zuletzt in Algerien, und es gibt auch einige Tunesier, die in Syrien mitkämpfen. » | Donnerstag, 28. Februar 2013