DIE PRESSE: Mohamed Mahmoud wollte in Syrien kämpfen. Doch türkische Ermittler nahmen den 29-jährigen Österreicher fest.
[WIEN] Der Zug in den Heiligen Krieg ist für Mohamed Mahmoud gestoppt. Ausgebremst wurde der Austro-Islamist dabei von türkischen Ermittlern, die ihn in der Stadt Hatay, nahe der syrischen Grenze, festgenommen haben. Der 29-jährige gebürtige Wiener dürfte dort versucht haben, Anschluss an islamistische Kampfgruppen in Syrien zu finden.
Die Festnahme markiert den vorläufigen Endpunkt einer Jihadisten-Karriere, die in Wien ihren Anfang genommen hat. Hier hatte der Sohn ägyptischer Einwanderer Gefallen an einer radikalen Auslegung des Islam gefunden und 2006 mit Aufrufen zum Wahlboykott erstmals den Verfassungsschutz auf sich aufmerksam gemacht. 2007 wurde er schließlich als mutmaßlicher Drahtzieher von Drohvideos gegen Österreich und Deutschland festgenommen - und wegen Bildung und Förderung einer terroristischen Vereinigung zu vier Jahren Haft verurteilt. Bald nach Absitzen der vollen Strafe ging er nach Deutschland, gründete die extremistische Bewegung Millatu Ibrahim und rief zum Heiligen Krieg gegen „die Ungläubigen" auf. Als ihm die Ausweisung drohte, setzte er sich nach Ägypten ab. » | Von Erich Kocina und Christian Ultsch | Die Presse | Donnerstag, 21. März 2013