DIE WELT: Frankreich streitet heftig über die Homo-Ehe. Die Gegner schlagen raue Töne an. Konservative und Kirchenvertreter mobilisieren gegen das geplante Gesetz zur "Öffnung der Institution Ehe für alle".
Homo-Ehe und Adoptionsrecht für homosexuelle Paare sind das Wahlversprechen Nummer 31 des französischen Präsidenten François Hollande. Der Gesetzentwurf zur "Öffnung der Institution Ehe für alle" soll am 7. November im Ministerrat vorgestellt werden.
Die anschließende Debatte im Parlament verzögert sich noch bis Mitte Januar. Die Abgeordneten wollen mehr Zeit, um sich mit der Frage zu befassen. Denn Homo-Ehe und Adoptionsrecht für Lesben und Schwule sind umstritten in Frankreich.
Für den konservativen Bürgermeister des 8. Pariser Arrondissements François Lebel ist die Homo-Ehe der Anfang der Legalisierung von Inzest und Pädophilie. Der Lyoner Erzbischof Philippe Barbarin befürchtet, dass dann auch bald die Polygamie erlaubt werde, wie auch die rechtsextreme Parteichefin Marine Le Pen. Die konservative Bürgermeisterin Brigitte Barèges bemerkte: "Und warum keine Heirat mit Tieren?" » | epd/jds | Montag, 22. Oktober 2012