SPIEGEL ONLINE: Die US-Regierung wendet sich an das pakistanische Volk. Washington kauft Sendezeit bei sieben TV-Anstalten in Pakistan, um sich mit Werbespots von dem Mohammed-Video zu distanzieren. Nach den Freitagsgebeten werden in der gesamten islamischen Welt massive Proteste erwartet.
Washington/Islamabad - Die US-Regierung beschreitet neue Wege, um die aufgebrachten Menschen in den muslimischen Ländern zu besänftigen. Vor den am Freitag befürchteten Unruhen wegen des islamfeindlichen Mohammed-Videos kaufte Washington Sendezeit auf Fernsehsendern in Pakistan. Auf sieben Stationen laufe ein Spot der US-Regierung, in dem diese sich von dem Video distanziere, sagte die stellvertretende Sprecherin des US-Außenministeriums, Victoria Nuland, am Donnerstag (Ortszeit) in Washington.
In dem 52 Sekunden kurzen und mit Urdu-Untertiteln versehenen Beitrag sagt US-Präsident Barack Obama mit ernstem Gesicht, die Vereinigten Staaten seien ein Land, das seit seiner Gründung alle Glaubensrichtungen akzeptiere. US-AußenministerinHillary Clinton betont darin außerdem, dass die Regierung der USA mit dem islamfeindlichen Video "absolut nichts" zu tun habe. "Wir lehnen den Inhalt und die Botschaft absolut ab." Der Spot endet mit dem US-Wappen, um den offiziellen Charakter des Spots zu unterstreichen. » | kaz/ler/dpa/Reuters | Freitag, 21. September 2012