Wednesday, November 23, 2011

Paris sägt am Stuhl des syrischen Herrschers

Frankreich geht zunehmend auf Distanz zum einstigen Hoffnungsträger in Damaskus

NZZ ONLINE: Die Zeit für den syrischen Herrscher Asad ist aus französischer Sicht abgelaufen. Wie bei Libyen versucht Paris beim Aufbau einer Front gegen das Regime in Damaskus ganz vorne mitzuwirken. Doch Asad sitzt wohl fester im Sattel als damals Ghadhafi.

Mit der Abberufung des Botschafters aus Damaskus hat Frankreich vor einer Woche ein erstes klares Zeichen gesetzt: Aus Sicht der französischen Diplomatie hat Syriens Präsident Bashar al-Asad mit der blutigen Bekämpfung der Proteste Frankreichs Goodwill verspielt. Es sei zu spät für Asad, doppelte Aussenminister Alain Juppé am vergangenen Freitag bei seinem Besuch in der Türkei nach. Noch hält sich Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy mit öffentlichen Regieanweisungen zurück, doch die Haltung in Paris ist klar. Man sägt aktiv am Stuhl des mittlerweile auch bei der Arabischen Liga in Ungnade gefallenen syrischen Herrschers. » | Manfred Rist, Paris | Mittwoch 23. November 2011