NZZ ONLINE: Syrien hat heftig auf die Ausweitung der Sanktionen durch die EU reagiert. Aussenminister al-Muallim bezeichnete Europa als inexistent auf der Weltkarte, die Sanktionen seien eine Kriegserklärung. Die EU-Aussenminister bezogen auch Iraner in die Sanktionen mit ein.
Angesichts der Ausweitung der EU-Sanktionen gegen Syrien hat die syrische Führung nun Europa als neuen Feind ausgemacht. «Wir werden künftig so tun, als gebe es Europa auf der Weltkarte gar nicht», sagte Aussenminister Walid al-Muallim am Mittwoch in Damaskus.
Gegen jede Einmischung
Al-Muallim bezeichnete die Strafmassnahmen der Europäer im [sic] dem vom Staatsfernsehen übertragenen Medienauftritt als «Kriegserklärung». Die Sanktionen stellten «die Lebensgrundlage des syrischen Volkes in frage», sagte Muallim. Er wies jede ausländische Einmischung zurück. «Niemand im Ausland darf uns seine Sichtweise aufzwingen.»
Seit Beginn der Proteste habe sich kein europäischer Vertreter nach Syrien begeben, um über die Ereignisse zu diskutieren, beklagte der Aussenminister. Insbesondere der früheren Kolonialmacht Frankreich warf er vor, sich «wie Kolonialherren» zu benehmen. » | sda/dpa/afp | Mittwoch 22. Juni 2011