Sunday, February 06, 2011

Die Protestwelle erreicht Saudi-Arabien

Web-Aktivisten fordern Reformen

NZZ am SONNTAG: Auch in Saudi-Arabien hat sich der Unmut über die Regierung in Protesten entladen: Etwa 40 Frauen haben vor dem Innenministerium die Freilassung von Gefangenen gefordert und Web-Aktivisten fordern politische Reformen. In dem Land ist öffentlicher Widerspruch verboten.

Nach den Demonstrationen in Tunesien und Ägypten regt sich auch in Saudi-Arabien Widerstand - wo Proteste gegen die Regierung äusserst selten sind. In der Hauptstadt Riad forderten am Samstag etwa 40 Frauen vor dem Innenministerium die Freilassung von Gefangenen.

Die Häftlinge würden ohne Gerichtsverfahren festgehalten, sagten Aktivisten. Den Frauen standen zahlreiche Polizisten gegenüber, die aber nicht eingriffen.

Amnesty International und andere Menschenrechtsgruppen werfen Saudi-Arabien seit langem vor, tausende Reform-Aktivisten unter dem Deckmantel einer Kampagne gegen die Extremisten der Kaida festzuhalten. Riad bestreitet dies. In Saudi-Arabien ist öffentlicher Widerspruch verboten. >>> sda/Reuters | Sonntag, 06. Februar 2011