FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Ägypten hat die EU offenbar gebeten, die europäischen Konten Husni Mubaraks einzufrieren. Diplomaten sollten am Dienstag darüber beraten, hieß es. Ägyptische Zeitungen meldeten, Mubarak sei schwer erkrankt. Unterdessen fordert die Militärregierung ein Ende der Demonstrationen.
Ägypten bittet offenbar um eine Sperrung der europäischen Konten von Husni Mubarak. Wie die Nachrichtenagentur dpa am Montagabend aus EU-Kreisen erfuhr, sollen Brüsseler Diplomaten am Dienstag über das Thema beraten. Das EU-Mitglied Großbritannien prüft bereits, ob die Konten hochrangiger Vertreter des Mubarak-Regimes eingefroren werden können. Die Regierung in London habe am Montag eine förmliche Anfrage aus Ägypten erhalten und werde weitere Schritte einleiten, sagte Außenminister William Hague im Parlament, erwähnte den ehemaligen Präsidenten allerdings nicht explizit.
Die Schweiz hat Mubaraks Konten schon gesperrt. Diplomaten in Brüssel berichteten, es habe mehrere Anfragen an EU-Länder gegeben. Namen von Staaten wurden nicht genannt. Ob die EU als Gemeinschaft darüber entscheiden wird, sei noch offen. Die Anfragen kämen von der Justiz in Ägypten mit Hinweis auf eine Konvention der UN gegen Korruption. Sie beinhalteten auch ein Vorgehen gegen frühere Würdenträger des Mubarak-Regimes, hieß es. Details dazu wurden nicht bekannt. Eine offizielle Bestätigung aus Kairo war zunächst nicht zu erhalten. >>> her./FAZ.NET | Dienstag, 15. Februar 2011