DIE PRESSE: Der Fraktionsvorsitzende des ultrarechten flämischen Vlaams Belang, Filip Dewinter, spricht sich für eine sofortige Spaltung Belgiens aus. Den Islam bezeichnet er als den größten Feind der europäischen Lebensweise.
Die Presse: Die Koalitionsverhandlungen in Belgien dauern schon über vier Monate. Flämische und wallonische Parteien können sich nicht auf eine Lösung einigen. Ist das Land unregierbar?
Filip Dewinter: Belgien existiert nicht, es ist ein künstliches Land. Es gibt keine belgische Nationalität oder Identität. Flamen und Wallonen haben nichts gemeinsam. Weder Wirtschaft, Sprache noch Kultur. Die beiden Landesteile wählen sogar unterschiedlich – die Wallonen sozialistisch, die Flamen liberale und rechte Parteien. In Wahrheit gibt es doch nur einen Belgier, und das ist der König. Dieser versucht nun seinen Job zu retten, indem er immer wieder neue Mittelsmänner findet, die die Koalitionsverhandlungen endgültig vor dem Scheitern bewahren sollen. Wird es also zur baldigen Spaltung des Königreichs kommen? >>> Anna Gabriel | Freitag, 22. Oktober 2010