Wednesday, September 15, 2010

Papstbesuch: Benedikts heikle Mission

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Von der Vorfreude der Briten auf den Papst ist nicht viel geblieben. Foto: Focus Online

FOCUS ONLINE: Historisch und schwierig: Papst Benedikt XVI. reist am Donnerstag nach Großbritannien – nie zuvor gab es einen Staatsbesuch eines Papstes auf der Insel. Aber die Briten zeigen sich „not amused“.

Nein, die Briten fiebern dem Papst nicht entgegen. Der erste offizielle Staatsbesuch des katholischen Oberhauptes im Vereinigten Königreich seit sich vor einem halben Jahrtausend die anglikanische von der katholischen Kirche lossagte, ist den Briten schnurzegal. Nahezu 80 Prozent gaben bei einer Umfrage an, „kein persönliches Interesse“ an dem Besuch zu haben. Auf die Frage, ob Benedikts viertägige Anwesenheit in Schottland und England gut oder schlecht für Großbritannien sei, antworteten die meisten mit „weiß nicht“.

Dabei haben britische Offizielle den Papst seit Langem heftig umworben: Bereits 2006 bat der damalige Erzbischof von Westminster den ein Jahr zuvor ins Amt gewählten Benedikt XVI. um einen Besuch. Im selben Jahr sprach Tony Blair, damals noch Premierminister und noch nicht zum katholischen Glauben übergetreten, eine Einladung aus. 2007 folgte Gordon Brown mit derselben Bitte – noch bevor er Blair auch als Premier nachgefolgt war. Weitere Aufforderungen kamen gleich von mehreren Labour- und Toryabgeordneten. Im vergangenen Jahr fragte sogar Margaret Thatcher. Und als schließlich und endlich klar war, dass Benedikt annehmen würde, sprach die Königin ihre offizielle Einladung aus. „Wir haben ihn mit Einladungen beworfen wie mit Konfetti“, schrieb die „Sunday Times“. „Er muss geglaubt haben, wir seien absolut verrückt nach ihm.“ Weiter lesen und einen Kommentar schreiben >>> Von FOCUS-Korrespondentin Imke Henkel, London | Mittwoch, 15. September 2010