FRANKFURTER RUNDSCHAU: Trotz enormer Sparzwänge ist die neue britische Koalitionsregierung entschlossen, ihre Rolle in der globalen Politik zu verstärken. Von Barbara Klimke
London. Für seine erste große Rede wählte William Hague nicht zufällig die Locano Suite im Außenministerium im Regierungsbezirk Whitehall. Aus den hochherrschaftlichen Räumen aus der Zeit des viktorianischen Imperiums solle "ein Signal für eine neue britische Außenpolitik" ausgehen, verkündete Hague: Sein Ministerium müsse es dem Staat und der Gesellschaft Großbritanniens ermöglichen, "maximalen Einfluss in der Welt " auszuüben.
Trotz enormer Sparzwänge ist die neue britische Koalitionsregierung entschlossen, ihre Rolle in der globalen Politik zu verstärken. "Die Welt hat sich geändert, und wenn wir uns nicht ebenfalls ändern, schwindet unser Einfluss, was Folgen für die nationale Sicherheit und Wirtschaft hat", argumentierte der neue konservative Außenminister. Großbritannien will seine Kontakte zu aufsteigenden Wirtschaftsmächten intensivieren. Der Ausbau bilateraler Beziehungen mit Ländern wie Brasilien, Indien, China oder der Türkei soll ein Schwerpunkt britischer Außenpolitik werden. >>> Von Barbara Klimke | Freitag, 02. Juli 2010