FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Post vom amerikanischen Präsidenten: Barack Obama hat in einem Brief die Regierungschefs anderen großen Industrienationen vor übertriebenen Sparmaßnahmen gewarnt. Die Kürzung öffentlicher Ausgaben könne die Erholung der Weltwirtschaft erheblich gefährden. Deutsche Ökonomen reagierten skeptisch auf die Vorwürfe.
Der amerikanische Präsident Barack Obama hat die großen Industrie- und Schwellenländer davor gewarnt, die Erholung der Weltwirtschaft durch übereilte Sparmaßnahmen zu gefährden. Mittelfristig müssten die Schuldenquoten stabilisiert werden. Man dürfe jedoch nicht „die Fehler der Vergangenheit wiederholen, als der Konjunkturstimulus zu früh zurückgezogen wurde, was neue wirtschaftliche Not und Rezession zur Folge hatte“, schrieb Obama in einem Brief an die Staats- und Regierungschefs der zwanzig wichtigsten Volkswirtschaften (G 20).
Damit deuten sich gut eine Woche vor dem G-20-Gipfeltreffen im kanadischen Toronto transatlantische Differenzen über die Fiskalpolitik an. In Europa hat Deutschland als erstes großes Land ein Sparpaket vorgelegt, das den Abbau der Defizite um 80 Milliarden Euro in den kommenden vier Jahren vorsieht. >>> Von Philip Plickert | Freitag, 18. Juni 2010