Wednesday, March 24, 2010

Katolische Kirche: Der Vatikan braucht eine neue Inquisition

WELT ONLINE: Eins vorweg: Scheiterhaufen will keiner. Aber nur eine effiziente Reinigung von gotteslästerlichen Kinderschändern, eine neue Inquisition, kann den Katholizismus noch retten. Zumal die Inquisition ihren schlechten Ruf nur bedingt verdient. In weiten Teilen war sie sogar überaus modern.

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Wo ist die Inquisition, wenn man sie mal braucht? Papst Benedikt XVI. könnte in seiner Kirche derzeit ruhig etwas härter durchgreifen. Bild: Welt Online

Wenn es irgendetwas gibt, das konservative Protestanten insgeheim an der katholischen Kirche bewundern, dann ist es die Härte und Konsequenz, mit der diese Institution gegen ihre Feinde vorgeht. In der Laber- und Verständniskultur des evangelischen Alltags sehnt man sich manchmal nach einer Autorität, die dogmatisch auf den Tisch haut und sagt: „Du bist ein Ketzer, troll dich!“

Doch gerade diese Unnachgiebigkeit scheint der katholischen Kirche derzeit völlig abhanden gekommen zu sein. Unter Papst Benedikt bekämpft sie ihre Feinde nicht mehr, sondern zeigt etwa gegenüber dem Holocaust-Leugner und häretischen Bischof Richard Williamson eine Langmut, die sogar ein deutsches Jugendgericht nicht für einen Serienkriminellen mit Migrationshintergrund und schwerer Kindheit aufbringen würde.

Noch fassungsloser macht einen die lässige Haltung, die der Papst und seine Getreuen derzeit gegenüber der pädophilen Mafia, die ihre Kirche infiltriert hat, an den Tag legen. Diese Männer sind ja nicht bloß Verbrecher im weltlich juristischen Sinne, sondern Feinde des Glaubens. >>> Von Matthias Heine | Dienstag, 23. März 2010