Wednesday, February 24, 2010

Zürcher Vortrag bringt Westerwelle in Erklärungsnot

TAGES ANZEIGER: Die früheren Nebeneinkünfte von Guido Westerwelle sorgen für Wirbel in Deutschland. Die SPD äussert den Verdacht, dass der heutige Aussenminister unter anderem von Banken «angefüttert» worden sei.

Referate sind für Spitzenpolitiker lukrativ. Guido Westerwelle zum Beispiel kassierte während Jahren mindestens 7000 Euro pro Auftritt als Redner. Nach offiziellen Angaben des deutschen Bundestags nahm der damalige Oppositionspolitiker in den Jahren 2005 bis 2009 Honorare in der Höhe von rund 250'000 Euro ein. Der genaue Betrag geht aus der Aufstellung des Parlaments nicht hervor.

Gemäss einem Bericht der Nachrichtenagentur ddp verlangt nun die SPD im Bundestag genaue Auskünfte über dessen «mindestens 36 üppig honorierte Vorträge» in der vergangenen Legislaturperiode. Westerwelle müsse nun zügig offenlegen, wie viel Honorar er für die Vorträge unter anderem bei Firmen der Finanzindustrie sowie der Hotel- und Versicherungsbranche bekommen habe. Es bestehe der Verdacht, dass Westerwelle unter anderem von Banken und Hotelketten «angefüttert» worden sei. Auch die Linke äusserte Käuflichkeitsvorwürfe. >>> Von Vincenzo Capodici | Mittwoch, 24. Februar 2010