WELT ONLINE: Griechenland steckt in einer schweren Finanzkrise, die Zahlungsunfähigkeit droht. In dieser Situation erweist sich der EU-Stabilitätspakt als Papiertiger. Die griechischen Politiker schrecken vor gravierenden Reformen zurück. Dabei gibt es nur einen Weg: Athen muss die Drachme wiedereinführen.
Stellen Sie sich vor, Sie haben sich in einem tiefen Tunnel verlaufen und stehen an einer Weggabelung. Sie wissen, dass die Tunnelröhre, die Ihnen offen steht, ins Verderben führt. Der Weg ins Freie ist hingegen versperrt, und Sie müssten ihn erst einmal unter größten Mühen frei schaufeln. Was würden Sie tun?
Ungefähr so stellt sich im Moment die Situation in der Eurozone dar. Sowohl für die Staaten Südeuropas, allen voran Griechenland, die darum fürchten müssen, kein Geld mehr am Kapitalmarkt zu bekommen. Als auch für die stabileren Länder wie Frankreich oder Deutschland. Denn deren Bevölkerung müsste die Zeche zahlen, wenn sie die Hellenen tatsächlich vor der drohenden Zahlungsunfähigkeit bewahren. >>> Von Jörg Eigendorf | Samstag, 06. Februar 2010