WELT ONLINE: Islamisten aus den Unruhestaaten Afghanistan, Jemen, Pakistan, Somalia haben in den vergangen Tagen die westliche Welt in Atem gehalten. Für den Kampf gegen den Terror sollen nun Hunderte Millionen weitere Euro bereitgestellt werden. Dabei hilft gegen den demografischen Nachteil des Westens kein Geld der Welt.
Die "New York Times" sieht den "Jemen im Chaos". Dort erhält Abdulmutallab aus Nigeria die Ausbildung für seinen Mordversuch an 289 Menschen, die an Weihnachten 2009 zwischen Amsterdam und Detroit unterwegs sind. Die Londoner "Times" beklagt den zeitgleich den "failed state" in Somalia, wo die Aufständischen hunderte von Kämpfern in den Jemen schicken wollen, um ihren dortigen Al-Qaida-Genossen gegen Amerika und die einheimische Regierung zu helfen. Die Pariser "Le Monde" erkennt am selben Tag ein "islamistisches Nest" in Pakistans Nordwesten, wo am 2. Januar 2010 bei einem Attentat auf ein Volleyballspiel fast 100 Menschen zerrissen werden.
Großbritanniens Premierminister Gordon Brown beruft daraufhin – parallel zum Afghanistan-Gipfel – eine Jemen-Konferenz zum 28. Januar 2010 nach London. Do[r]t sollen Hunderte Millionen Euro für die Lösung der "tiefer liegenden Probleme" (underlying causes, "Times") in all diesen Ländern bereitgestellt werden. Worin sie bestehen, wird allerdings nicht präzisiert.
Obwohl man gerne einmal etwas anderes vortragen würde, ist zu den ungenannten Problemen etwas sehr Simples in Erinnerung zu rufen. Das ganze Unruhequartett Afghanistan-Jemen-Pakistan-Somalia eliminiert auf die eine oder andere Weise überzählige junge Männer, kämpft also mit youth bulges, bei denen mindestens 30 Prozent der männlichen Bevölkerung 15 bis 29 Jahre alt ist. >>> Von Gunnar Heinsohn | Sonntag, 03. Januar 2010