DIE PRESSE: Der Streit zwischen Gaddafi und der Schweiz verschärft sich: Zwei in Libyen festgehaltene Schweizer sind wegen Steuerhinterziehung angeklagt worden. Libyen weist den Vorwurf der Geiselnahme zurück.
Zwei seit Juli 2008 Monaten in Libyen festgehaltene Schweizer Geschäftsleute sollen in dem nordafrikanischen Land vor Gericht gestellt werden. Ihnen werden unter anderem Verstöße gegen die Aufenthaltsbestimmungen und Steuerhinterziehung zur Last gelegt.
Die Affäre belastet seit Monaten die Beziehungen zwischen der Schweiz und Libyen. Die Schweiz wirft dem libyschen Staatschefs Muammar Gaddafi vor, die Schweizer festzuhalten, weil sein Sohn im Juli 2008 in Genf wegen Misshandlung von Angestellten vorübergehend festgenommen wurde. Die Schweizer Außenministerin Micheline Calmy-Rey sprach im Oktober erstmals öffentlich von einer "Geiselnahme".
Diesen Vorwurf wies Libyens Vize-Außenminister Khaled Kaim am Donnerstag zurück. Es gebe keinen Zusammenhang mit der Festnahme von Motassim Bilal (genannt "Hannibal"). Weil Bern jedoch einen solchen Zusammenhang hergestellt hätte, seien die bilateralen Verhandlungen erschwert worden. >>> Ag | Donnerstag, 12. November 2009