DIE PRESSE: Die iranischen Revolutionsgarden proben die Verteidigung der umstrittenen Atomanlagen. Israel wird damit demonstrativ vor einem Angriff auf die Anlagen gewarnt.
Mit einem großangelegten Militärmanöver haben die iranischen Revolutionsgarden Israel demonstrativ vor einem Luftschlag gegen die Atomanlagen der Islamischen Republik gewarnt. Im Fall eines Angriffs werde der Iran Mittelstreckenraketen auf Tel Aviv abfeuern, erklärte der Repräsentant des Obersten geistlichen Führers Ayatollah Ali Khamenei in den Revolutionsgarden, Mojtaba Zolnoor.
Hauptziel des seit Sonntag laufenden fünftägigen Manövers ist es, die Fähigkeiten der Luftwaffe zu testen, die in Teheran sowie in Zentral- und Südiran liegenden Atomanlagen gegen einen Angriff zu verteidigen, wie der Nachrichtenkanal Khabar berichtete.
Israel hat wegen des iranischen Atomprogramms, das möglicherweise den Bau von Atomwaffen zum Ziel hat, einen Militärschlag gegen den Iran explizit nicht ausgeschlossen. Die Regierung in Jerusalem betrachtet einen nuklear gerüsteten Iran als Existenzbedrohung. Experten wenden jedoch ein, dass Luftangriffe auf die iranischen Nuklearanlagen das Programm bestenfalls um einige Jahre zurückwerfen könnten.
Für die Verteidigung der iranischen Atomanlagen sind die paramilitärischen Revolutionsgarden zuständig. Die mehr als 125.000 Gardisten bilden neben der regulären Armee die zweite Säule der iranischen Streitkräfte. Atom-Verhandlungen festgefahren >>> Ag | Sonntag, 22. November 2009