Sunday, May 24, 2009

"Ich sage die Wahrheit bis zum Umfallen"

KURIER: Kreuzzug - Heinz-Christian Strache (39) über Kirche und Staat, die Vorfälle in Ebensee und sein gestochen scharfes Weltbild.

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Heinz-Christian Strache im KURIER-Gespräch mit Conny Bischofberger. Bild dank dem Kurier

Abendland in Christenhand: Die Kritik am FPÖ-Slogan für die EU-Wahl erreicht diese Woche ihren Höhepunkt. Sowohl die politische als auch die kirchliche Spitze des Staates weist Wortführer HC Strache scharf zurecht. Erst bezeichnet Kanzler Faymann den FPÖ-Chef als "Hassprediger", dann schaltet sich Bundespräsident Heinz Fischer, auch im heutigen KURIER-Interview, mit deutlichen Worten in die Debatte ein. 



Als Strache mit einem Kreuz gegen ein islamisches Kulturzentrum zu Felde zieht, liest sogar Kardinal Christoph Schönborn dem Provokateur die Leviten. "Meine Frage ist nicht, ob das Abendland in Christenhand bleibt, sondern, ob es Christus im Herzen hat. Ein glaubensloses Abendland, das ist zu fürchten", so Schönborn in seiner Predigt zu Christi Himmelfahrt im Wiener Stephansdom.

Der "Übeltäter" kommt, in dunkelblauem Sakko, Jeans, weißem Hemd und weißem Stecktuch, wie immer streitlustig, in die Pizzeria unter freiem Himmel. "Il Sestante", Wien-Josefstadt. Im Hintergrund ragt die prachtvolle Piaristenkirche Maria Treu in die Abendsonne. Ganz, wie HC Strache es mag. Ein paar Kinder spielen rund um die Pestsäule - mit der Unbefleckten Empfängnis als Siegerin über das Böse - vor der Basilika Fangen.



HC bestellt grünen Tee ("Ich ernähre mich seit 1. März für 100 Tage ausschließlich basisch. Ich hab' schon sieben Kilo abgenommen und komm' mit viel weniger Schlaf aus") und macht es sich mit seiner blauen Mappe bequem, aus der er während unseres Gesprächs immer wieder Textpassagen runterliest. Kurier: Herr Strache, wir sitzen hier vor der barocken Maria-Treu-Kirche. Würden Sie's vor einer Moschee auch so gemütlich finden? >>> Conny Bischofberger | Samstag, 23. Mai 2009