WELT ONLINE: In Österreich genießt der Islam bereits seit 1912 staatliche Anerkennung. Umso erschreckender, was die Studie des Islamwissenschaftlers Mouhanad Khorchide jetzt zu Tage bringt: Mehr als 20 Prozent der islamischen Religionslehrer lehnen die Demokratie ab. Auch einige Schulbücher verbreiten Intoleranz.
Es war in der guten alten Zeit der Monarchie: Jeden Freitag betete der Imam in Sarajewo für die katholische Majestät im fernen Wien. Die Bosniaken, eine Elitetruppe der k.u.k. Armee, hatten sogar eigene Militärmuftis. Österreichs Verwaltung errichtete eine Schariatsrichter-Schule in Sarajewo und kreierte ein religiöses Oberhaupt, höchste geistliche Instanz der bosnischen und herzegowinischen Moslems: Die Würde des "Reis-ul-Ulema", des "Führers der Gelehrten", existiert bis heute. 1912 wurde der Islam sunnitischer Prägung für alle habsburgischen Länder als Religionsgemeinschaft offiziell anerkannt. >>> Von Ulrich Weinzierl | Freitag, 6. März 2009
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