Drei in Österreich lebende Exil-Iraner erinnern sich an den Umsturz in ihrer Heimat vor 30 Jahren und erzählen, wie dieses Ereignis ihr Leben einschneidend veränderte.
Langsam rasselt der Panzer die Damavand-Avenue in Teheran hinunter. Hussam Taheri steht an einer Barrikade aus Eisenstangen, Holz – was eben zu finden war. Jemand hat die Idee, die Eisenteile unter Strom zu setzen. Es klappt. Der Panzer bleibt liegen. Hussam Taheri ist damals 18 und mitten drin in der Islamischen Revolution im Iran. Noch heute erinnert er sich genau daran, wie am 11. Februar 1979 um 14.00 Uhr die Radionachricht über den Äther kommt: „Der oberste Armeerat hat in der gegenwärtigen politischen Krise neutral zu bleiben.“ Damit hatte die Revolution gesiegt.
Wir treffen Taheri, einen der früheren Revolutionäre, spätabends im Café Eiles in Wien-Josefstadt. Er sitzt an einem der hinteren Tische, will sein Foto nicht in der „Presse“ sehen und heißt in Wirklichkeit auch nicht Taheri. Er beginnt zu erzählen, wie er Revolutionär wurde: Alles hat ganz harmlos mit einem Mensa-Streik an der Uni begonnen, doch er wurde mit 150 weiteren Aktivisten von der Hochschule verwiesen. Ab diesem Zeitpunkt gab es kaum mehr eine Demonstration, an der er nicht teilnahm. Die anschwellenden Proteste erzeugten bald eine Stimmung des Aufruhrs. >>> Thomas Seifert und Jasamin Baghi, Die Presse | Montag, 9. Februar 2009
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