Wednesday, August 27, 2008

Warum Gaddafis Sohn die Politik verlässt

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Foto von Seif al-Islam dankt der Welt

WELT ONLINE: Er war mit der einzige, der den libyschen Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi ungestraft kritisieren durfte: Seif al-Islam Gaddafi, Sohn des umstrittenen Potentaten. Der Westen hätte in ihm gerne Gaddafis Nachfolger gesehen. Doch Seif al-Islam gab seinen Rückzug aus der Politik bekannt – auf Druck seines Vaters.

Ob beim Friseur oder im Basar, in Damaskus, Beirut oder Rabat – wo immer man nach Muammar al-Gaddafi fragt, wird der Finger unter die Nase gehalten und das Schnupfen eines Kokainsüchtigen simuliert. Was der Mann von der Straße dem libyschen Revolutionsführer unterstellt, würde seinen unausgeschlafenen Eindruck sowie seine Unberechenbarkeit erklären.

Anfang August stoppte Gaddafi alle Öllieferungen an die Schweiz, nachdem dort einer seiner sechs Söhne wegen Misshandlung der eigenen Angestellten verhaftet worden war. Schweizer Firmen in Libyen, inklusive Nestlé, wurden geschlossen, zwei Schweizer Staatsbürger verhaftet.

Für Muammar Gaddafi ist das alles business as usual, schließlich diktiert er die Rechtsstaatlichkeit. Politisch Andersdenkende werden verfolgt, unliebsame Presseberichte bestraft und unabhängige Nichtregierungsorganisationen nicht zugelassen. Punkte, die Seif al-Islam Gaddafi, der zweitgeborene und politisch engagierte Sohn des Revolutionsführers – im Gegensatz zu vielen anderen Libyern – ungestraft kritisierte.

Vergangene Woche hielt er in Sebah, einer Wüstensiedlung im Süden des Landes, eine seiner kritischen live im Fernsehen übertragenen Reden. Seif al-Islam forderte bessere Lebensbedingungen für die Bevölkerung, den Aufbau der nicht existenten Zivilgesellschaft, eine rechtschaffene Justiz und eine freie Presse. Obwohl es wie eine Wahlkampfrede klang, verkündete der 36-Jährige im Anschluss seinen Rückzug aus der Politik. Warum Gaddafis Sohn die Politik verlässt >>> Von Alfred Hackensberger | 26. August 2008

TIMESONLINE:
Gaddafi Son Says Lockerbie Families Were ‘Greedy’: Colonel Muammar Gaddafi's son has accused relatives of the Lockerbie bombing victims of "trading with the blood of their sons and daughters” in their demands for compensation.

Saif al-Islam al-Gaddafi, who is seen as the leading candidate to succeed his father as Libyan leader, said that the Lockerbie families were "very greedy” during negotiations over payouts for the deaths of loved ones.

Mr Gaddafi also told BBC2’s The Conspiracy Files that the Libyan government had only taken responsibility for Britain’s worst terrorist attack in order to get international sanctions lifted.
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| August 29, 2008

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