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Friday, May 08, 2015

«Qui est Charlie?» Unbequemer Blick auf Frankreichs Gesellschaft


Nach den Attentaten in Paris sind am 11. Januar Millionen Menschen auf die Strasse gegangen. «Je suis Charlie», skandierten sie. Für den Soziologen Emmanuel Todd war bei den Massen aber wenig Geschlossenheit spürbar. Manche verdächtigt er gar, ein falsches Spiel zu spielen. Das macht er in seinem neuen Buch zum Thema.

Tuesday, January 29, 2013

Pakistanischer Atomphysiker: "Muslimische Gesellschaften sind kollektiv gescheitert"

SPIEGEL ONLINE: In islamischen Ländern rumort es, auch nach der Arabischen Revolution sind überall religiöse Kräfte auf dem Vormarsch. Der pakistanische Atomphysiker Pervez Hoodbhoy sieht ein "kollektives Scheitern" von muslimischen Gesellschaften. Im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE erklärt er seine These.

Studentinnen und Studenten tanzen um Pervez Hoodbhoy herum. Sie tragen Roben und Doktorhüte, die jungen Frauen haben die Hüte einfach über ihre Kopftücher gestülpt. Gerade haben sie erfahren, dass sie ihre Prüfungen bestanden haben. Jetzt wollen sie sich mit Hoodbhoy fotografieren lassen. Ihrem berühmten Professor.

Pervez Hoodbhoy, 62, ist Nuklearphysiker an der Quaid-e-Azam-Universität in Pakistans Hauptstadt Islamabad. Hier lehrt er seit den siebziger Jahren. Er selbst hat an renommierten Hochschulen in den USA und in Europa studiert und auch unterrichtet. Für seine wissenschaftlichen Leistungen hat er Preise erhalten, und über die Physik ist er zu politischen Themen gekommen.

Zum Beispiel kritisiert er die nukleare Aufrüstung der Atommacht Pakistan und das Vordringen von Religion in wissenschaftliche, kulturelle und politische Bereiche. Mit dieser Haltung macht er sich Feinde in Pakistan, das so stolz auf seine Atombombe ist. Eine Privatuniversität in Lahore hat ihn gerade entlassen, für seine Arbeit in Islamabad wartet er seit Monaten auf seine Bezahlung.

Trotzdem habe er nie daran gedacht, Pakistan zu verlassen, sagt er. Hoodbhoy wurde als Muslim geboren, in eine ismailitische Familie. Von vielen verhasst, aber von manchen auch heimlich bewundert, will er sich nicht mundtot machen lassen. "Ich sage, was ich denke. Und ich begründe es", sagt er in seinem Büro, das er immer noch an der Hochschule hat, die ihn nicht mehr bezahlt. An den Wänden hängen Bilder von Japan nach der Zerstörung durch die Atombomben, auf dem Schreibtisch stapeln sich Bücher über Physik und Politik. Lesen Sie im Interview, warum Pervez Hoodbhoy der Religion so kritisch gegenübersteht und wie er die Zukunft von islamischen Gesellschaften sieht: » | Von Hasnain Kazim, Islamabad | Montag, 28. Januar 2013