leJDD.fr: Trois jours et trois nuits de violences. Et une colère qui ne faiblit pas bien au contraire. Depuis la mort samedi d'un adolescent de 15 ans, abattu par la police, la jeunesse grecque manifeste violemment contre le gouvernement. Contre cette "bavure", bien sûr, mais aussi, voire surtout, contre sa politique générale. Un accident tragique qui a poussé un pays à se révolter.
Mardi matin, les principales villes grecques sont sous les flammes; les magasins pillés et les rues dévastées. Cailloux et cocktails Molotov contre gaz lacrymogènes, la jeunesse grecque et les autorités s'affrontent depuis maintenant trois jours et trois nuits à Athènes, la capitale, mais aussi à Salonique, la grande ville du Nord du pays, Trikala (centre), ou encore Rhodes, principale ville de l'île du même nom, dans l'Est de la Grèce. Les manifestants, qui protestaient initialement contre la mort d'un adolescent de quinze ans, abattu samedi soir par la police, se révoltent désormais contre la politique globale du gouvernement.
La mort d'Alexandros Grigoropoulos, tué par balles par un agent qui répliquait à un groupe de jeunes qui lançait des pierres sur son véhicule de patrouille, restera dorénavant comme l'élément déclencheur d'une vague de protestations comme le pays n'avait plus connu depuis une quinzaine d'années au moins. >>> Par Marie Desnos | Mardi 09 Décembre 2008
WELT ONLINE: Griechenland: Hinter dem Krawall stecken tiefgreifende Probleme
In Griechenland liegen nicht nur Schaufenster in Scherben. Zerstört ist auch das Vertrauen der Bürger in ihren Staat, vor allem in die Polizei. Reformen laufen schleppend, die Korruption blüht. Viele Griechen zieht es in Ausland. Gerade die junge Generation ist in einer Lage, die ihr wenig Hoffnung lässt.
Ada De Giorgi bringt kaum einen Bissen hinunter. Etliche Male presst sie die Zitrone noch über der gegrillten Dorade aus, als schon längst kein Tropfen mehr herauszupressen ist, stochert in den gebackenen Kartoffeln und ist dem Weinen nahe. Doch der Appetit kommt auch davon nicht zurück. Ada De Giorgi und Oronzo, ihr Mann, sind zu einem Freudenfest aus Lecce in Italien nach Thessaloniki gekommen, ihre 37-jährige Tochter hat hier am Vorabend ihren griechischen Freund geheiratet. Aber nun zieht der beißende Gestank von Tränengas durch die Stadt am Meer, vor ihrem Hotel, nur ein paar Meter entfernt an der Egnatiatraße [sic], einem der besseren Häuser der Stadt, brennen Müllcontainer, und auch draußen vor dem kleinen Fischlokal ist die Luft geschwängert vom Rauch der Brandsätze.
Der Schuss eines Polizisten, durch den am Samstag ein 15-Jähriger starb, hat zur Eskalation geführt. Es ist noch nicht geklärt, ob der Beamte auf den Demonstranten zielte oder ein Querschläger ihn getötet hat. Seither findet Griechenland keine Ruhe mehr. Die Nächte gehören den Gewaltbereiten, vermummt mit Motorradhelmen und Mützen. An der Egnatiastraße, Thessalonikis zentraler Durchgangsachse, fliegen auch Montagnacht Steine. Sie treffen eine Starbucks-Filiale, ein Kosmetikgeschäft, Läden von Mobilfunkanbietern. An jeder einzelnen Bushaltestelle entlang der kilometerlangen Straße ist das Glas zerstört. Eine Postfiliale hat gebrannt, vielleicht ein Kollateralschaden des Anschlags auf die Bank nebenan. Am Morgen danach fährt ein Lastwagen vor, Postbedienstete rollen ihre versengten Bürostuhle und Computer heraus. In Athen, dem Zentrum des Aufruhrs, ging es kaum weniger schlimm zu. Die Wut sucht sich Ventile im ganzen Land. In zehn Städten berichtete die Polizei von Krawallen, auch auf den Ferieninseln Korfu und Kreta.
In Scherben liegt mehr als das Glas der Schaufenster. Zerbrochen ist das Vertrauen der Griechen in ihren Staat, und das nicht erst am Samstag. „Unsere Gesellschaft trägt tiefe Wunden“, sagt der Journalist Grigoris Roubanis von der linken Tageszeitung „Elevtherotypia“. Reformen im maroden Gesundheits- und Bildungssystem haben viele Regierungen versprochen, die Griechen warten aber noch immer darauf. >>> Von Florian Eder | 9. Dezember 2008
The Dawning of a New Dark Age (Broché) >>>
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