NZZ Online: Auf der Strasse in Teheran formiert sich eine Oppositionsbewegung, welche das Regime ernst nehmen muss. Die Einschüchterung durch Rollkommandos scheint wenig wirkungsvoll.
Am Montag hat sich nach zwei Tagen kleinerer Proteste erstmals der Eindruck ergeben, dass sich in Iran auf der Strasse eine Oppositionsbewegung formiert, welche das Regime ernst nehmen muss. Die Anhänger des unterlegenen Präsidentschaftsanwärters Moussavi marschierten am Montagnachmittag zwischen dem Engelab-Platz und dem Azadi-Platz quer durch Teheran. Schätzungen der Teilnehmerzahl gingen von mehreren Hunderttausend bis zu über einer Million, jedenfalls eine kritische Grösse. >>> Von Victor Kocher, Limassol | Dienstag, 16. Juni 2009
DIE PRESSE: Revolutionäre, die die Revolte fürchten
Irans Führer steht vor einem Dilemma: Macht er den Reformern keine Zugeständnisse, riskiert er den Aufruhr. Tut er es, riskiert er Wandel.
Die Kinder der Revolution rebellieren: Trotz eindringlicher Verbote der Behörden gingen in Teheran auch am Montag wieder zehntausende Anhänger des Oppositionsführers Mir Hussein Moussavi auf die Straße (die Proteste sind mittlerweile ein globales Phänomen: Heute, um 17Uhr, demonstrieren die Austro-Iraner auf dem Heldenplatz). In Teheran versammelten sich die Demonstranten wieder auf dem Enghel?b-Platz. [sic] Ein symbolträchtiger Ort: Enghel?b [sic] heißt auf Persisch Revolution. >>> Thomas Seifert | Dienstag, 16. Juni 2009