Showing posts with label König Felipe VI. Show all posts
Showing posts with label König Felipe VI. Show all posts

Thursday, May 05, 2022

Der König macht sich nackt

König Felipe mit seiner Familie im Juni 2019 | Bild: AFP

SPANISCHE MONARCHIE

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Immer mehr Spanier wenden sich von der Monarchie ab. Um die Krone zu retten, greift König Felipe VI. zu ungewöhnlichen Maßnahmen.

König Felipe VI. hat den Spaniern ungefragt und auf den Cent genau mitgeteilt, wie viel er auf dem Konto hat: Es sind 2.573.392,80 Euro, wenn man noch Antiquitäten, Kunst und Schmuck dazurechnet. Ein Kommentator der konservativen Zeitung „El Mundo“ lobte, der „wirtschaftliche Striptease” ehre den König und stütze die Krone. Schon seit seiner Thronbesteigung veröffentlicht er jedes Jahr, was er, seine Frau Letizia und seine Eltern aus Steuermitteln „verdienen“. Der Kontrast zu seinem Vater Juan Carlos I. könnte kaum größer sein. Felipe Juan Pablo Alfonso de Todos los Santos de Borbón y Grecia, wie sein Taufname lautet, möchte der erste Beamte seines Staates sein, und dem will er sich als nützlich erweisen.

Wegen der finanziellen und amourösen Affären seines Vaters versucht er seit 2014 zu retten, was kaum noch rettbar erscheint. Juan Carlos I., der nach dem Tod des Diktators Francisco Franco eine wichtige Rolle beim Übergang zur Demokratie spielte, hat seinem Sohn ein vergiftetes politisches Erbe hinterlassen: Immer mehr Spanier wenden sich von der Monarchie ab. Je mehr die Erinnerung an die Verdienste des emeritierten Königs verblasst, desto größer wird der Wunsch nach einem Systemwechsel. » | Von Hans-Christian Rößler. Politischer Korrespondent für die Iberische Halbinsel und den Maghreb mit Sitz in Madrid. | Donnerstag, 5. Mai 2022

Um weiter lesen zu dürfen, muß man abonniert sein. Im Augenblick gibt es ein Sonderangebot: Zugang zu allen F+ Artikeln ist für 30 Tage kostenfrei. Klicken Sie hier, um dieses Sonderangebot in Anspruch zu nehmen.

Thursday, June 19, 2014

König Felipe VI. will seinem Land dienen

KRONEN ZEITUNG: Generations-wechsel in der spanischen Monarchie: König Felipe VI. ist als neues Staatsoberhaupt des Landes vereidigt worden. Der 46- jährige Monarch schwor am Donnerstag, die in der Verfassung festgelegten Aufgaben zu erfüllen. Er glaube an diese "große Nation", er liebe sie, "sie liegt mir am Herzen", sagte Felipe anschließend bei seiner Antrittsrede im Parlament in Madrid.

Felipe trat als jüngster König Europas die Nachfolge seines Vaters Juan Carlos an, der am Vortag nach fast vier Jahrzehnten auf dem Thron abgedankt hatte. "Ich werde immer das Allgemeininteresse im Auge haben", betonte Felipe in seiner Rede. Er werde loyal zur Verfassung stehen und bereit sein, zuzuhören, zu verstehen und Ratschläge zu geben, sagte der Monarch am Donnerstag. Als "Bürgerkönig" möchte er außerdem das angekratzte Image der spanischen Monarchie wieder aufbessern. » | AG/red | Donnerstag, 19. Juni 2014

König einer zerrissenen Nation


TAGES ANZEIGER – ANALYSE: Der Wechsel auf Spaniens Thron erfolgt in einer konfusen Zeit. Das Prestige der Monarchie ist zwar angeschlagen, doch es ist deutlich besser als jenes der politischen Parteien. Felipe VI. erhält viel Kredit, aber wohl nur für kurz.

Pomp wäre fürchterlich falsch. Sogar das Lächeln will fein kalibriert sein. Jede Geste kommt unter die Lupe, jedes Wort auf die Goldwaage. Wenn der Bourbone Felipe VI. heute, 19. Juni 2014, mit 46 Jahren in ­einer nachtblauen Generalsuniform mit Schärpe und roter Bauchbinde Spaniens Thron besteigt, ist es genau das: ein mühseliges Besteigen. Begleitet von bürgerlichen Zweifeln an der Monarchie. Observiert von einem Volk, das in der schweren Wirtschaftskrise das Vertrauen in alle zentralen staatlichen Institutionen verloren hat. Das Zeremoniell für den Thronwechsel wurde aufs Minimum reduziert. Staatsgäste sind keine eingeladen. Nicht einmal der Königs­vater wird dabei sein, wenn der Sohn im Madrider Congreso vor versammelten Abgeordneten und Senatoren den Eid auf die Verfassung ablegen wird. Das Protokoll sollte nicht überladen wirken. In Zeiten schmerzvoller Sparanstrengungen wäre Prunk schändlich. Vielleicht wäre er gar fatal. Doch das muss man Felipe nicht sagen. » | Oliver Meiler, Barcelona | Donnerstag, 19. Juni 2014