ZEIT ONLINE: Afghanistans Präsident Karsai hat zugegeben, Geld aus Teheran zu erhalten. Er spricht von "offiziellen Hilfen", Mitarbeiter berichten aber von Schmiergeld.
Laut Hamid Karsai leistet die iranische Regierung "ein oder zwei Mal pro Jahr" Zahlungen in Höhe von jeweils 500.000 bis 700.000 Euro an seine Regierung. Sein Stabschef Umar Daudsai habe das Geld seinen "Anordnungen entsprechend" entgegengenommen, sagte der afghanische Präsident in Kabul. Die Zahlungen seien transparent gewesen und als "offizielle Hilfe" eines Landes zu sehen. Der afghanische Präsident reagierte damit auf einen Bericht der New York Times vom Samstag.
Darin hieß es, mit den Zahlungen versuche Teheran, seinen Einfluss im Nachbarland auszuweiten. Die Summen in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar seien in eine geheime Kasse geflossen. Aus dieser würden Karsai und Daudsai afghanische Abgeordnete, Stammesführer und Talibanvertreter bezahlen, um sich deren Loyalität zu sichern. Iran verfolge mit den Zahlungen auch das Ziel, einen Keil zwischen Afghanistan sowie die Nato und die USA zu treiben. Weiter lesen und einen Kommentar schreiben >>> AFP | Montag, 25. Oktober 2010