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Saturday, April 18, 2009

Analyse: Mit Charme allein kommt Obama nicht weiter

WELT ONLINE: Barack Obamas Politik der ausgestreckten Hand hat ihm selbst bei Amerika-Gegnern wie Iran oder Kuba Sympathien eingebracht. Doch echte Ergebnisse bleiben aus. Nun folgt Phase zwei: Obama muss Zähne zeigen, wenn er seine Freundlichkeit nicht als Schwäche verstanden sehen will.

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Obama macht sich viele Freunde, doch der Staat, der seinen Namen wert ist, hat weder Freunde noch Feinde - nur Interessen. Bild dank der Welt

Vor Barack Obamas ausgestreckter Hand ist niemand sicher. Ob Russland, Iran, Kuba, Venezuela und ganz Südamerika: Wer sich nicht schnell genug in die Büsche schlägt, wird mit Aufmerksamkeit überschüttet, vom erfrischenden Lächeln Obamas umgarnt, mit Handschlag getätschelt, mithilfe amerikanischer Selbstkritik versöhnt oder sonst wie in den obamaschen Wohlfühl-Kosmos eingemeindet.

Es fällt einem kaum ein Land ein, das noch nicht Objekt dieser schnellsten globalen Charmeoffensive der Geschichte war. Bis auf Nordkorea vielleicht, das mit Raketentests und Ausstieg aus den Atomgesprächen um Obamas Aufmerksamkeit buhlt und noch nicht erhört wurde. Diese Macho-Anmache aus Pjöngjang war offenbar selbst dem Prinzen der Herzen zu derb, um positiv beschieden zu werden.

Am Ende der Amtszeit von George W. Bush schwärmten Emissäre amerikanischer Think Tanks in die Welt aus um zu erfragen, wie ein neuer Präsident die Beziehungen und das Image der USA aufpolieren könnte. Das Ergebnis diverser Studien war nicht sonderlich überraschend: Je mehr Distanz der neue zum alten Präsidenten legt, desto besser. Und das ist Obama wahrlich gelungen. Wenn selbst ein Amerikahasser wie Venezuelas Präsident Hugo Chávez in Obamas Ohr säuselt „Ich möchte Dein Freund sein“, dann ist klar: Die Hypnose hat funktioniert. Die Frage ist, wie lange sie hält. >>> Von Clemens Wergin | Samstag, 18. April 2009