NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Spanien wurde zu Beginn besonders hart von der Corona-Pandemie getroffen. Doch mittlerweile ist das Land dank seiner gut organisierten Impfkampagne zum Vorbild in Europa geworden. Dabei offeriert die Regierung den nördlichen Nachbarn ein probates Rezept: Masken und Impfung, Impfung und Masken.
Am Wochenende bilden sich ein weiteres Mal lange Schlangen vor den grossen Impfzentren in Madrid. Bis zu einer Stunde etwa müssen die Menschen vor dem Hospital Isabel Zendal warten, obwohl dort rund um die Uhr geimpft wird. Doch niemand beschwert sich, im Gegenteil. «Mir macht das nichts aus. So kann ich Weihnachten unbesorgt mit meinen Kindern und Enkeln feiern», sagt die 71-jährige Isabel González. Der ältere Herr hinter ihr nickt zustimmend: «Hauptsache, wir sind geschützt. Das ist das Wichtigste.»
Wenige Tage zuvor beschloss die Regierung des Ministerpräsidenten Pedro Sánchez, die Auffrischungsimpfungen auf die über 60-Jährigen sowie das Gesundheits- und Pflegepersonal auszuweiten. Bis dahin waren zunächst nur die über 70-Jährigen aufgefordert, sich zum dritten Mal gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Nun sollen weitere sieben Millionen Spanierinnen und Spanier die Drittimpfung erhalten. » | Ute Müller, Madrid | Dienstag, 23. November 2021