ZEIT ONLINE: Oman galt lange als Hort der Stabilität und geschätzter Vermittler. Doch nun ist der Sultan schwer krank. Der Thronwechsel könnte der Region weitere Konflikte bescheren.
Jahrzehntelang galt Oman als ein von allen Seiten geschätzter Vermittler. Unterhändler aus Teheran und Washington bahnten 2003 in Maskat die jetzigen Atomverhandlungen an. Bei heiklen Geiselbefreiungen laufen oft die Fäden in der omanischen Hauptstadt zusammen. Überdies müht sich Oman als Mitglied des Golfkooperationsrates stets um politischen Ausgleich zwischen Iran und den übrigen Monarchien am Golf.
Vielleicht war es ein Segen für das Land im Osten der Arabischen Halbinsel, dass seine Ölvorkommen nicht so üppig sind wie bei den ganz Großen nebenan. Und so nutzte Sultan Qaboos, der sich 1970 an die Macht putschte, seine absolute Autorität und die 5,5 Milliarden Barrel Bodenschätze, um aus seiner ramponierten Heimat mit damals zehn Kilometern geteerter Straße und einem tobenden Bürgerkrieg einen modernen Staat zu formen, dessen Einwohner noch nie zuvor so lange in Frieden gelebt haben. » | Quelle: ZeitOnline | Freitag, 20. Februar 2015