SPIEGEL ONLINE: Barack Obama wird 53, doch Grund zum Feiern hat er kaum. Der US-Präsident wirkt amtsmüde, verweigert die politische Führung. Viel Zeit bleibt ihm nicht, um seine Präsidentschaft zu retten.
Am Samstag konnte Barack Obama endlich wieder einen Erfolg feiern. Auf dem Landsitz Camp David gewann seine Herrenrunde ein privates Golf-Turnier gegen eine andere Herrenrunde. Das White House Press Corps meldete, Obama habe "bestes Golfwetter" genossen: "24 Grad und überwiegend sonnig"
Nichts gegen Golf oder gegen Herrenrunden, aber Obama erweckt den Eindruck, als flüchte er vor den Herausforderungen seiner Präsidentschaft. So wie sich die Fotos häufen, die ihn auf Polo- oder Golfplätzen zeigen, häufen sich die ungelösten Probleme seines Landes.
Obama, der an diesem Montag seinen 53. Geburtstag feiert, ist ein müder Präsident geworden. Er wirkt erschöpft, genervt vom Kleinkrieg mit dem politischen Gegner. Zugleich erweckt er den Eindruck, als sei er sich zu fein für das schmutzige Geschäft der Politik. Vieles deute darauf hin, "dass Obama bereits das Handtuch geworfen hat", schrieb der Publizist Joe Klein. » | Ein Kommentar von Markus Feldenkirchen, Washington | Montag, 04. August 2014