Hier regierten die Sultane: Blick auf Konstantinopel, die Hauptstadt des Osmanischen Reiches, um 1869. |
Die islamistische Kampf- und Terrororganisation Islamischer Staat versucht weiterhin, nach der Einnahme Mossuls und anderer Städte auf Bagdad vorzurücken und die Hauptstadt des Irak einzunehmen. Sie will die von den Schiiten beherrschte Regierung von Ministerpräsident Nuri al Maliki stürzen und hat jetzt ein „Kalifat“ mit ihrem Anführer Abu Bakr al Bagdadi als „Kalifen“ ausgerufen, das irgendwann einmal den Irak und Syrien umfassen soll.
Nur in einem solchen streng „islamischen“ Gebilde könnten Muslime angemessen leben, behauptet die Terrororganisation und rekurriert dabei auf die islamische Geschichte, wie sie sich seit dem Wirken des Propheten Mohammed (571 bis 632) bis zum Jahre 1924 abgespielt hat - als eine Reihe von sich religiös legitimierenden Herrschaften und Dynastien, von denen die meisten sich in der Tat in der Nachfolge des Propheten sahen, mit mehr oder weniger Berechtigung, und noch dazu in sunnitischen oder schiitischen Varianten. Ihr Gegensatz spielt auch heute wieder eine Rolle, er ist voll entbrannt. » | Von Wolfgang Günter Lerch | Dienstag, 03. Juli 2014