Was im Irak schiefgehen konnte, ist schiefgegangen. Vor dem Einmarsch der US-Truppen 2003 haben uns die Kriegsbefürworter einen «Leuchtturm der Demokratie» im Mittleren Osten versprochen. Inzwischen sind die pessimistischen Szenarien der Warner eingetroffen: Der Terrorismus à la al-Qaida breitet sich aus, ein Krieg zwischen Schiiten und Sunniten steht bevor, und die Nachbarmächte erwägen, militärisch einzugreifen.
Dafür tragen die USA eine Mitverantwortung. Der Sturz Saddam Husseins war das eine. Fatal war jedoch die inkompetente Planung für die Nachkriegszeit. Dazu kamen folgenschwere Fehler wie die Auflösung der irakischen Armee: Die damals gedemütigten Offiziere, mehrheitlich Sunniten, führen heute die Isis-Extremisten in die Schlacht – es bleibt einfacher, einen Krieg zu gewinnen als den Frieden. » | Von Christof Münger | Samstag, 14. Juni 2014