TAGES ANZEIGER: Der britische Premier David Cameron droht Russland mit Sanktionen. Er fürchtet aber Konsequenzen für den Finanzplatz London. Dieser ist bei russischen Oligarchen beliebt.
In ihrer Wortwahl sind die Briten nicht sehr weit entfernt von Washington. «Völlig unakzeptabel» nennt Premierminister David Cameron die russische Übernahme der Krim. «Erhebliche Konsequenzen» hat Londons Regierungschef dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verheissen. Eine starke gemeinsame Front gegen Moskau sei vonnöten, befindet Cameron. Sanktionsmässig dürfe «nichts ausgeschlossen» werden in der EU.
Zugleich zögert man in London aber entschieden, solche Worte in Taten umzusetzen. Das hat nicht zuletzt finanzielle Gründe. Die Briten fürchten, dass etwa Visa-Restriktionen für russische Geschäftsleute oder das Einfrieren russischen Kapitals in Grossbritannien nachteilige Folgen fürs Vereinigte Königreich haben könnten. Immerhin fliessen im Jahr über elf Milliarden Dollar an russischem Investment auf die Britischen Inseln. » | Tagesanzeiger.ch/Newsnet | Freitag, 07. März 2014