Saturday, October 12, 2013

Wer hat Angst vorm Muselmann? - Islamfeindlichkeit in Deutschland


Jeder zweite Deutsche empfindet den Islam als Bedrohung. Zu diesem Ergebnis kommt der "Religionsmonitor", den die Bertelsmann-Stiftung erstellt hat. Zudem sind 50 Prozent der Deutschen überzeugt, dass der Islam nicht nach Deutschland passt. In Ostdeutschland, wo es kaum Muslime gibt, sind es sogar 57 Prozent. Fakt ist aber auch, dass etwa vier Millionen Muslime seit Jahrzehnten friedlich in diesem Land leben. Gehört der Islam also nicht nach Deutschland? Und welches Signal geht an die hier lebenden Muslime, wenn ihr Glaube als Bedrohung empfunden wird?

Die Debatte, die Ex-Bundespräsident Christian Wulff mit seiner Aussage "Der Islam gehört zu Deutschland" anstieß, bekommt damit neue Nahrung. Dabei sind längst nicht alle Muslime religiös praktizierend. Weniger als 20 Prozent von ihnen sind in Moschee-Verbänden organisiert. Die muslimische Welt ist vielfältiger, als es von außen wahrgenommen wird. Unbeirrt davon wird der Islam immer wieder als Integrationsfaktor betrachtet - nach dem Motto, wer die Religion integriert, integriert die Gläubigen.

So soll in Hessen die religiöse Unterweisung nicht mehr den Imamen vorbehalten werden. Ab dem kommenden Schuljahr wird es an hessischen Schulen islamischen Religionsunterricht für muslimische Schüler geben. Doch kann das Motto "Integration durch Religion" gelingen? Und woher rühren die Vorbehalte in der Bevölkerung? "Horizonte" diskutiert diese Fragen im Studio und konfrontiert unterschiedliche Gruppen in Hessen mit den Ergebnissen des "Religionsmonitors".