Sunday, April 21, 2013


Bomben von Boston sind Munition für die Republikaner

TAGES ANZEIGER – AUSZUG: «Bedrohung aus der muslimischen Gemeinschaft» Gemeint ist damit vor allem die Zuwanderung aus muslimischen Ländern: Schon fürchtet die islamische Gemeinschaft in den USA eine weitere Verschärfung der Observierung sowie neue Diskriminierung bei der Einwanderung. So sagte der republikanische Kongressabgeordnete Peter King aus New York, die Polizei müsse «realisieren, dass die Bedrohung aus der muslimischen Gemeinschaft kommt», weshalb deren Überwachung verstärkt werden solle. Tatsächlich haben in den vergangenen Jahren eine Reihe von in den USA geborenen oder eingebürgerten Muslimen Terroranschläge verübt oder zu verüben versucht, darunter der im Staat Virginia geborene Major Nidal Hasan, der 2009 dreizehn Menschen erschoss.

Der Anschlag von Boston wird zudem neue Fragen über die Gefahr der Radikalisierung amerikanischer Muslime aufwerfen: Mindestens drei junge Amerikaner somalischer Herkunft reisten beispielsweise zurück in ihre Heimat und verübten dort Selbstmordattentate. Wenn die Vorgänge in Boston tatsächlich «eine neue Normalität» anzeigen, wie der Abgeordnete King befürchtet, wird die Forderung nach einer noch schärferen Überwachung amerikanischer Muslimgemeinschaften unweigerlich lauter werden – was andererseits erst recht die Radikalisierung islamischer Individuen und Gruppen fördern könnte. Den ganzen Artikel lesen » | Von Martin Kilian | Washington | Sonntag, 11. April 2013