SPIEGEL ONLINE: Die Wut gegen den Mohammed-Film wächst: In Pakistan haben Demonstranten versucht, das Botschaftsviertel zu stürmen. Für Freitag werden im ganzen Land heftige Krawalle erwartet. Westliche Diplomaten und Reisende fürchten um ihr Leben.
Hunderte Menschen stehen vor dem Serena, dem luxuriösesten Hotel in Pakistans Hauptstadt Islamabad, und rütteln an den Zäunen. "Nieder mit Amerika", brüllen sie, "Lang lebe der Islam, zur Hölle mit der westlichen Freiheit", dazwischen das islamische Glaubensbekenntnis. Leute von radikalen Parteien sind mit kleinen Suzuki-Transportern und auf Motorrädern unterwegs. Sie stacheln die Demonstranten per Lautsprecher weiter an.
Die Randalierer wollen zum Diplomatenviertel, aber sie dringen nicht durch, weil die Polizei die Wege blockiert hat. Seit Stunden liefern sich Sicherheitskräfte und Demonstranten Schlägereien. Viele Botschaften haben geschlossen, aus Sorge vor Gewalttaten in Folge desSchmähvideos aus den USA, in dem der Prophet Mohammed als blutrünstiger Kinderschänder dargestellt wird, und in Folge derfranzösischen Mohammed-Karikaturen. » | Von Hasnain Kazim, Islamabad | Donnerstag, 20. Septemebr 2012