SPIEGEL ONLINE: Griechenland ist kaum noch in der Euro-Zone zu halten, auch wenn die meisten Krisenpolitiker sich genau dies wünschen. Nun macht der Chefvolkswirt der Deutschen Bank einen ungewöhnlichen Vorschlag: Das Land soll einfach zwei Währungen parallel nutzen - den Euro und den Geuro.
Hamburg - Thomas Mayer, der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, hält die Einführung einer griechischen Parallelwährung zum Euro für möglich. Diese soll für den inländischen Zahlungsverkehr und die Bezahlung lebensnotwendiger Importe verwendet werden, heißt es in einem Bericht der Forschungsabteilung der Deutschen Bank. Name der neuen Währung: Geuro.
Hintergrund ist die Annahme, dass Griechenland kaum noch in der Euro-Zone zu halten ist. Eine Regierungsbildung im Land ist gerade gescheitert, Neuwahlen stehen an, bei diesen könnten Parteien die Mehrheit erringen, die ein Sparprogramm ablehnen. Die Hilfszahlungen an Griechenland dürften dann eingestellt werden, und das Land würde den Währungsraum wohl verlassen müssen.
Die meisten Ökonomen halten es allerdings für wahrscheinlich, dass Griechenland selbst nach einem Euro-Austritt noch Hilfen anderer EU-Länder erhalten würde. Denn ein völliges Chaos mitten in Europa würden die anderen Länder definitiv vermeiden wollen.
Hier setzt Mayers Vorschlag an: Seinem Modell nach würde die griechische Regierung ihre Rechnungen wohl mit Schuldscheinen bezahlen. Diese würden zum Kern einer neuen Währung werden, da die Schuldscheine weiterverkauft werden könnten. » | ssu | Montag, 21. Mai 2012
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