SPIEGEL ONLINE: Es ist eine dramatische Videobotschaft an die Frau des Tyrannen: Diplomaten-Gattinnen appellieren an Asma al-Assad, gegen das Morden in Syrien aufzubegehren. Die gebürtige Britin aber fiel bisher eher als schönes Gesicht der Diktatur auf.
Es beginnt mit einem Bild wie aus dem Modekatalog. Eine 36-Jährige, große Sonnenbrille, ebenmäßig gepudertes Gesicht, edle Klamotte. "Liebe Asma", steht darunter, "einigen Frauen geht es um Stil". Schnitt. Es folgt ein verwackeltes Handy-Video, eine Frau mit Baby auf dem Arm, Angst im Blick. "Und einigen Frauen geht es um ihr Volk." So lautet der Untertitel. Schnitt.
Dann wieder Asma, den Blick in die Ferne, weit unter ihr die Stadt. "Manche Frauen kämpfen um ihr Image." Schnitt. Wilde Szenerie, ein Mädchen läuft durchs Bild, sucht Deckung: "Und manche kämpfen um ihr Überleben." Es folgen Bilder blutverschmierter, verletzter, sterbender Kinder. Kontraste, die den Zuschauer erschaudern lassen: Hier die Hochglanzaufnahmen von Asma al-Assad, der Frau des Diktators. Und dort die verwackelten Bilder ihrer Landsleute, auf die Syriens Machthaber Baschar al-Assad schießen lässt. Seit nunmehr einem Jahr. » | Von Sebastian Fischer, Washington | Dienstag, 17. April 2012