ZEIT ONLINE: Das Regime demonstriert Stärke: An der Grenze zur Türkei schoss syrisches Militär auf Wehrlose. Landesweit trotzten Zehntausende Demonstranten dem Druck der Regierung.
Die syrische Armee ist in der Stadt Dschisrasch Schugur, an der Grenze zur Türkei, mit Gewalt gegen Regimegegner vorgegangen. Laut Augenzeugen fuhren Dutzende Militärfahrzeuge durch umliegende Dörfer und schossen auf Demonstranten. Dabei sei ein Mann getötet worden, der sich dem Konvoi in den Weg gestellt habe.
Der Einsatz in der Stadt ziele darauf ab, "bewaffnete Banden" festzunehmen und sei "auf Wunsch der Bevölkerung" begonnen worden, berichtete das Fernsehen. Die Bewohner der Stadt befürchteten seit Tagen eine Vergeltungsaktion der Armee, nachdem vor einer Woche angeblich 120 Polizisten durch Rebellen ermordet worden waren. Aktivisten und Oppositionelle hatten das zurückgewiesen und gesagt, es habe eine Meuterei bei der Polizei gegeben, weil Sicherheitskräfte nicht auf Demonstranten hätten schießen wollen.
Eindeutige Informationen aus dem Land sind kaum zu bekommen, die wesentlichsten Quellen sind Augenzeugen, online veröffentlichte Videos wie eine nicht verifizierte Aufnahme von Misshandlungen oder Vertreter von Menschenrechtsgruppen. Für ausländische Journalisten ist das Land offiziell gesperrt. » | ZEIT ONLINE, dpa, AFP, Reuters | Freitag 10. Juni 2011