REGIO WEB: Die Fernsehberichterstattung in Deutschland über den Terrorismus hat die Angst in der Bevölkerung vor dem Islam anwachsen lassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung Jenaer Medienwissenschaftler. Das Team um Prof. Dr. Wolfgang Frindte und Nicole Haußecker vom Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Jena hatte von August 2007 bis Februar 2009 die Hauptnachrichten-sendungen der Fernsehsender ARD, ZDF, RTL und SAT1 zum Thema Terrorismus aufgezeichnet und analysiert. Ergänzend sind mit 100 Personen dreimal Interviews geführt worden.
Gefühlte permanente Bedrohung
„Diese Studie beschäftigt sich nicht mit Motiven, Opfern und politischen Zielen, sondern mit dem Zusammenhang zwischen Medien und Bevölkerung“, sagte Frindte. „Terrorismusgefahr in Deutschland ist ein Risiko“, fügte der Kommunikations-psychologe hinzu. Nach der Fernsehberichterstattung stehe Deutschland im Fokus der Terrorbedrohung – was auf Grund der Herkunft der Sender normal sei. Dies führe aber dazu, dass die Zuschauer permanent eine unspezifische Bedrohung empfinden. Und je bedrohter sich Menschen fühlten, umso ängstlicher würden sie. >>> | Mittwoch, 08. Dezember 2010