WELT ONLINE: In Texas wollen fundamentalistische Christen die Lehrpläne revidieren. Ihr Ziel: Angeblich linke Lehren aus den Schulbüchern zu tilgen. So soll Ronald Reagan besser wegkommen. Den Hip-Hop, eine Jugendkultur der Schwarzen, wollen die Konservativen nicht mehr als kulturelle Entwicklung gewürdigt wissen.
Schüler in Texas sollen Thomas Jefferson, den dritten Präsidenten der USA und Vordenker der Verfassung, nicht mehr als Ideengeber für politische Entwicklung im 18. und 19. Jahrhundert kennenlernen. Jefferson, der die Trennung von Staat und Kirche forderte, wird in den Lehrplänen, die von der ersten Klasse bis zur Highschool gelten, durch den Reformator Johannes Calvin ersetzt, nach dessen strenger Lehre Gott die Menschen in Auserwählte und Nicht-Auserwählte teilte.
Das hat neben etlichen weiteren Änderungen der staatliche Erziehungsausschuss des Bundesstaates Texas in Austin nach erbitterten Debatten beschlossen. Der Gründung der Vereinigten Staaten werden nicht mehr säkulare, sondern christliche Motive unterstellt. Darum sollen Schüler auch nicht mehr lernen, "dass die Verfassung die US-Regierung daran hindert, eine Religion über andere zu stellen“. >>> Von Ansgar Graw | Dienstag 16. März 2010