WELT ONLINE: Im Januar nächsten Jahres will der niederländische Abgeordnete, Parteichef und radikale Islamkritiker Geert Wilders die Türkei besuchen. Das ist eine wunderbare Gelegenheit für ihn und die islamisch geprägte türkische Regierungspartei AKP, ihre Popularitätswerte zu steigern, indem sie wüst übereinander herfallen.
Anfang 2010 will der niederländische Islamkritiker Geert Wilders die Türkei besuchen. Für ihn und die islamisch geprägte türkische Regierungspartei AKP ist das eine wunderbare Gelegenheit, mühelos ihre Popularitätswerte zu steigern, indem sie wüst übereinander herfallen.
Die türkische Regierung betrachte „die Gedanken dieses Individuums“ als „rassistisch und inakzeptabel“, sagte Außenamtssprecher Burak Özügergin während einer Pressekonferenz. Obwohl noch keine Entscheidung gefallen sei, denn über eine derart politische Angelegenheit könne schließlich „nicht im Außenministerium entschieden“ werden. Darum erwäge man, Wilders die Einreise zu verweigern.
Er will als Mitglied einer Parlamentarierdelegation kommen, aber wer wird schon auf die Abgeordneten und ihre gemessenen Worte achten, wenn man über den provokativen Wilders berichten kann? Es sei „unfair für die guten Beziehungen beider Länder“, wenn Wilders’ Anwesenheit den Zweck des ganzen Besuchs verzerre. >>> Boris Kalnoky | Donnerstag, 26. November 2009