NZZ am SONNTAG: Die Meinungen, wie künftige Finanzkrisen verhindert werden können, differieren. Doch die US-Banken werden immer grösser.
Im Vorfeld des Weltfinanzgipfels in Pittsburgh übertreffen sich die teilnehmenden Regierungen gegenseitig mit Reformvorschlägen. Dabei wird immer deutlicher, dass die Ansichten, was zur Vermeidung künftiger Finanzkrisen getan werden soll, weit auseinanderliegen. Während die USA vor allem schärfere Kapitalvorschriften für Banken durchsetzen wollen, steht für Europa die Begrenzung der Boni im Mittelpunkt. Damit sind bei dem Treffen am 24. und 25. September hitzige Debatten absehbar.
Der amerikanische Präsident Barack Obama war Anfang der Woche an die Wall Street gekommen, um mit einer Rede am Ursprungsort der Krise den Druck zu erhöhen. Dabei erwähnte er die seit Monaten schwelende Boni-Debatte nur in einem Nebensatz. Dafür machte er sich dafür stark, die geplanten strengeren Eigenkapitalvorschriften für US-Banken auch weltweit einzuführen. «Während die USA ihr Regulierungssystem aggressiv reformieren, werden wir daran arbeiten, dass der Rest der Welt dasselbe tut», sagte Obama. Dahinter steht die Sorge, dass US-Banken einen Wettbewerbsnachteil haben könnten, falls sie in Zukunft höhere Eigenkapitalquoten einhalten müssten als ihre europäischen Rivalen. Institute wie die Deutsche Bank und die UBS hatten vor der Eskalation der Finanzkrise vor einem Jahr einen besonders hohen Verschuldungsgrad. Gegen Exzesse bei den Boni >>> Von Sebastian Bräuer, New York | Sonntag, 20. September 2009