Thursday, July 23, 2009

Warum die Christen im Irak aussterben

WELT ONLINE: Seit mehr als 2000 Jahren leben Christen im Irak. Doch die Minderheit schrumpft. In der Region Mosul war es in den vergangenen Monaten ruhiger geworden, einige Familien kehrten zurück. Jetzt flammt die Gewalt gegen Christen dort wieder auf. Die örtlichen Würdenträger fürchten den endgültigen Exodus.

Wenn die Christen im Irak am Sonntag in Bagdad und Mosul zum Gottesdienst gehen, sehen sie verstärkte Sicherheitsmaßnahmen vor ihren Kirchen. Weiträumige Absperrungen, die keine Zufahrt mit dem Auto zulassen, schwer bewaffnete Soldaten und Polizisten. Nach den gezielten Anschlägen auf Gotteshäuser in den vergangenen Wochen hat die Regierung den Schutz für die Christen verstärkt. Sieben Kirchen wurden innerhalb von 48 Stunden angegriffen – sechs in Bagdad, eine in Mosul. Vier Menschen starben, 32 wurden verletzt.

Nach der systematischen Verfolgung in Mosul im Dezember vergangenen Jahres ist es nun das zweite Mal, dass Terroraktionen gezielt gegen christliche Einrichtungen verübt werden. Es steht zu befürchten, dass daraufhin noch mehr Angehörige dieser Religion aus Angst vor weiteren Anschläge den sonntäglichen Gottesdiensten künftig fernbleiben oder gar das Land verlassen werden. >>> Von Birgit Svensson | Donnerstag, 23. Juli 2009