NZZ Online: Der iranische Oppositionsführer Moussavi wird nach eigenen Angaben von der Regierung zunehmend unter Druck gesetzt, seine Forderung nach einer Annullierung der umstrittenen Präsidentschaftswahl aufzugeben. Nach Oppositionsangaben ist es zu einer Verhaftungswelle gekommen.
Moussavi solle seine Vorwürfe des Wahlbetrugs fallenlassen und werde auch zunehmend abgeschirmt, hiess es am Donnerstag auf der offiziellen Website des Politikers. Sein Zugang zum Volk sei «völlig eingeschränkt», und er werde zunehmend der Zusammenarbeit mit dem Ausland bezichtigt.
Moussavi will dem Druck jedoch nicht nachgeben und Ahmadinejads Sieg nicht anerkennen. «Es kann keine Lösung sein zu erwarten, dass ich etwas äussere, woran ich nicht glaube», erklärte er auf seiner Website. Nach Angaben der Opposition wurden unterdessen 70 Hochschulprofessoren nach einem Treffen mit Moussavi festgenommen. Über ihren Verbleib sei nichts bekannt. Beobachter werteten die Festnahmen als weiteres Zeichen eines verschärften Vorgehens der Behörden gegen die Oppositionsbewegung. Seit Beginn der Proteste wurden bereits Hunderte von Demonstranten festgenommen. >>> (ap)/bbu | Donnerstag, 25. Juni 2009