WELT ONLINE: Immer schriller werden die Äußerungen des nordkoreanischen Regimes. Im Leitartikel einer staatlichen Zeitung verbreitet es, das Atomarsenal des Landes sei nicht nur ein Mittel der Verteidigung, sondern auch ein für einen "gerechten Vergeltungsschlag" geeignet. Gedroht wird allen, die Nordkoreas "Würde und Souveränität" anrühren.
Nordkorea hat die Rhetorik im Streit um seinen jüngsten Atomtest erneut verschärft. Dabei drohte das kommunistische Regime auch mit einem atomaren Angriff. „Unsere atomare Abschreckung ist ein überzeugendes Mittel der Verteidigung (...) ebenso wie ein erbarmungsloses Mittel zur Offensive als gerechter Vergeltungsschlag gegen diejenigen, die die Würde und Souveränität des Landes anrühren“, hieß es in einem Leitartikel der staatlichen Zeitung „Minju Joson“, den die amtliche Nachrichtenagentur KCNA weiterverbreitete.
Im UN-Sicherheitsrat laufen zurzeit Beratungen über mögliche weitere Sanktionen gegen Nordkorea wegen des jüngsten Atomtests. Diese Waffentests in Verbindung mit der Suche von Staatschef Kim Jong-il nach einem Nachfolger könnten nach Einschätzung des US-Geheimdienstkoordinators Dennis Blair noch sehr gefährlich werden.
Zwar handle die nordkoreanische Führung derzeit nach einem vertrauten Verhaltensmuster. Allerdings seien dieses Mal „gefährlichere Waffen, womöglich Interkontinentalraketen und Atomwaffen“ im Spiel, sagte Blair bei einer Konferenz in Washington. Somit sei das Risiko größer, obwohl das Verhaltensmuster bekannt sei. >>> | Dienstag, 09. Juni 2009