SUEDDEUTSCHE: Traditionell wählen die amerikanischen Juden eher den demokratischen Kandidaten - doch diesmal können die Republikaner von einem Rekordergebnis träumen.
Bei Umfragen im Frühjahr hatten sich zwischen 61 und 65 Prozent der jüdischen Wähler für den Kandidaten der Demokraten, Senator Barack Obama, ausgesprochen. Im Laufe des Sommers aber gerieten diese Zahlen ins Rutschen. Einer Gerstein/Agne-Umfrage zufolge lag die Zustimmungsrate für Obama unter jüdischen Wählern im Juli bei 58 Prozent, während eine vergangene Woche veröffentlichte Umfrage des American Jewish Committee 57 Prozent ergab.
Nun droht ein weiteres Abbröckeln der jüdischen Unterstützung: Zwei unlängst von Obama-Gefolgsleuten begangene grobe Schnitzer im Umgang mit der Jüdischen Gemeinde lösten heftige Gegenreaktionen aus.
Zum ersten Eklat kam es, als jüdische Gruppen am 22. September eine Protestkundgebung gegen den Auftritt des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad vor der UN-Vollversammlung organisierten. Die Organisatoren hatten die republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin und Gouverneurin Sarah Palin sowie andere Politiker beider Kampagnen eingeladen, bei der Demonstration eine Rede zu halten. Sarah Palin wurde indes auf Betreiben von Senatorin Hillary Clinton wieder ausgeladen.
Nicht nur jüdische Republikaner waren verärgert über die Brüskierung von Sarah Palin. Auch jüdische Demokraten reagierten irritiert auf die Initiative des Clinton-Obama-Lagers, durch die ein Konsens-Thema zum Spielball der Politik zu werden schien. >>> Von Rafael Medoff | 23. Oktober 2008
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